schützen
Geschäftsbereich "schützen"
Im Geschäftsbereich "schützen" widmen wir uns der Schadenverhütung.
Brandschutz
Periodische Betriebskontrollen in über 350 Gebäuden
In über 350 Gebäuden führten wir im Berichtsjahr eine periodische Betriebskontrolle durch. Ziel einer solchen Brandschutzkontrolle ist es, sicherzustellen, dass die Eigentümerschaft die gesetzlich vorgesehenen Unterhalts- und Sorgfaltspflichten umsetzt.
Periodische Betriebskontrollen finden ausschliesslich in Gebäuden mit vorgeschriebenen Brandmelde- oder Sprinkleranlagen sowie bei Gebäuden mit Räumen für eine grosse Personenbelegung statt.
Die Tatsache, dass wir in vielen Fällen Pflichtverletzungen feststellen mussten, unterstreicht die Bedeutung dieser periodischen Kontrollen. Die meisten Fälle von Pflichtverletzungen waren auf Unwissenheit der Verantwortlichen vor Ort zurückzuführen.
Leistungskennwerte 2023 | Anzahl |
Periodische Kontrollen von Blitzschutzsystemen | 3'608 |
Abnahmen von neu erstellten Blitzschutzsystemen | 459 |
Periodische Kontrollen von Sprinkleranlagen | 43 |
Abnahmen von neu erstellten Sprinkleranlagen | 50 |
Anzahl Subventionsgesuche | 182 |
Höhe der ausbezahlten Subventionen | CHF 1'217'883 |
Anzahl Bau- und Betriebsbewilligungen inkl. Nachträge | 732 |
1.22
CHF Beiträge zahlten wir im Brandschutz aus.
Entwicklung finanzielle Beiträge baulich-technischer Brandschutz
Schulungen, Kommissionsarbeiten und eidgenössische Berufsprüfungen
2023 durften wir unser brandschutztechnisches Fachwissen an Schulungsanlässen der Bauverwalter/-innen, der Feuerwehren sowie auch der Bühnen- und Veranstaltungstechniker/-innen weitergeben.
Auf nationaler Ebene engagierten wir uns in zwei Fachkommissionen der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) sowie in zwei Arbeitsgruppen, die für die Erarbeitung der neuen VKF-Brandschutzvorschriften zuständig sind.
Bei den eidgenössischen Berufsprüfungen Brandschutzfachfrau/-mann und der höheren Fachprüfung als Brandschutzexperte/-in mit eidgenössischem Diplom waren wir als Prüfungsexperten tätig.
Informationsplattform Heureka
Im Berichtsjahr schlossen wir uns der Informationsplattform für Brandschutz "Heureka" an. Planende und Architekten/-innen finden hier kostenlos und einfach verständlich alle Informationen für überschaubare Bauvorhaben. Die Ausführungen auf "Heureka" basieren auf den Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF), ergänzt mit spezifischen Bestimmungen des Kantons St.Gallen.
Neue Präventionskampagne lanciert
2023 lancierten wir eine neue Sensibilisierungskampagne zu Brand- und Naturgefahren. Die Kampagne räumt mit Halbwissen auf und gibt wertvolle Präventionstipps für den Alltag. Mittels eines kurzen und prägnanten Tipps wird der dargestellten Gefahrensituation begegnet. Ein QR-Code führt auf eine Website mit weiteren, vertiefteren Informationen.
Vorwiegend in Print-Magazinen vermittelten wir jeweils passend zu den Jahreszeiten Tipps zum Umgang mit Gasflaschen, Kabelrollen, Feuerschalen und Kerzen. Im Sommer machten wir darauf aufmerksam, dass Storen bei Unwettern hochgezogen werden sollen.
Brandprävention an Schulen
Die seit einigen Jahren etablierte und fortlaufend optimierte Online-Kampagne "Brandprävention an Schulen mit Fuego" führten wir auch 2023 durch. Dabei setzten sich über 350 Primarschülerinnen und -schüler mit verschiedenen Themen der Brandprävention auseinander.
Die Lehrerinnen und Lehrer konnten von fixfertigen Lerneinheiten für unterschiedliche Levels profitieren. Auch der Wettbewerb, bei dem es einen Zustupf in die Klassenkasse zu gewinnen gab, war beliebt und sorgte für strahlende Gesichter.
"Sowohl im Brandschutz als auch beim Schutz vor Naturgefahren legten wir 2023 einen Schwerpunkt auf Schulungen und Beratungen verschiedener Stakeholder."
Dieter Ebneter, Leiter Bereich Prävention
Schutz vor Naturgefahren
Fachliche Unterstützung und finanzielle Beiträge
Risiken durch Naturgefahren existieren bei bestehenden Gebäuden sowie bei Neubauten. Auch im Jahr 2023 unterstützten unsere Fachexperten Gebäudeeigentümerinnen, Bauherren, Planungsfirmen, Baubehörden sowie weitere Interessierte bei der Schadenverhütung. Unsere Beratungen nahmen gegenüber dem Vorjahr zu.
628
Beratungen zum Schutz vor Naturgefahren
nahmen wir vor.
Während wir im Jahr 2022 insgesamt 554 Beratungen vornahmen, waren es im Berichtsjahr 628. Dazu kamen ergänzende Beratungen zu laufenden Fällen aus Vorjahren.
Baubehörden, Planende und Bauherrschaften engagieren sich vermehrt für naturgefahrensicheres Planen und Bauen. Deshalb wurden unsere Beratungsdienstleistungen insbesondere in Zusammenhang mit Neu- und Umbauten wiederum rege genutzt.
Entwicklung Beratungsleistungen und Beitragsgesuche Naturgefahren
Finanzielle Beiträge an Schutzmassnahmen
Für einen wirkungsvollen Gebäudeschutz richteten wir auch im Berichtsjahr wieder finanzielle Beiträge aus. Insgesamt leisteten wir zur Unterstützung von Gebäudeschutzmassnahmen Beiträge in der Höhe von CHF 264'000. Die finanziellen Beiträge betrafen hauptsächlich Schutzmassnahmen gegen Hochwasser und Überschwemmungen.
Zudem konnten wir im Berichtsjahr weitere Beiträge in der Höhe von CHF 134'000 bereits zusichern.
Ausweitung Risikokarte "Hochwasser und Überschwemmungen"
Grosse Schadenrisiken in unserem Gebäudeportfolio zu reduzieren, ist eines unserer strategischen Ziele. Zur Lokalisierung der Risiko-Hotspots der Gefährdungen durch Hochwasser und Überschwemmung setzten wir im Jahr 2021 in einem 30 km2 grossen Testgebiet ein Pilotprojekt um.
Nachdem das Pilotprojekt erfolgreich war, starteten wir 2022 ein weiterführendes Projekt, um die gewünschte Risikokarte auf den ganzen Kanton auszuweiten. 2023 konnten wir dieses erfolgreich abschliessen. Nun steht uns eine kantonsweite Risikokarte zur Verfügung. Mit diesem Instrument wollen wir unsere Präventionsarbeit zielgerichtet und risikobasiert weiterentwickeln.
Auszug aus Risikokarte GVSG: berücksichtigt sind Hochwasser HQ30/100/300 (ohne EHQ) und Oberflächenabfluss aus Starkregen sowie Schadenfälle daraus
Verstärkte Beratung beim Hagelschutz
In den Jahren 2023 und 2021 verzeichneten wir überdurchschnittlich grosse Hagelereignisse. Zudem sind moderne Gebäude teilweise verletzlicher geworden. Dies hat uns dazu bewogen, bei Bauvorhaben mit erheblichem Schadenpotenzial die Planenden und Bauherrschaften verstärkt zum Thema Hagelschutz zu beraten. Damit sollen Risiken reduziert und künftige Hagelschäden insbesondere bei grösseren Gebäuden vermieden werden.
Zusätzlich dazu unterstützten wir Gebäudeeigentümerschaften bei der Hagelprävention mit dem System "Hagelschutz – einfach automatisch". Weiter ermutigten wir sie beispielsweise, nur hagelsichere Fotovoltaik-Anlagen zu verbauen oder Kunststofflichtbahnen mit Hagelschutzgittern zu schützen.
Weiterbildung "Bauen in Gebieten mit Naturgefahren"
Von Februar bis Mai 2023 fanden an acht Standorten im Kanton St.Gallen Schulungen für Bauverwalterinnen und -verwalter zum Thema Naturgefahren statt. Nahezu 100 interessierte Mitarbeitende fast aller Bauverwaltungen brachten sich zum Thema Naturgefahren im Baubewilligungsverfahren auf den aktuellsten Stand. Dabei setzten sie sich intensiv mit rechtlichen Aspekten, dem Verfahrensablauf, der Vollzugspraxis, Naturgefahrenprozessen und den damit verbundenen Risiken sowie mit dem Objektschutz auseinander. Organisiert wurden die Schulungen von der Abteilung Naturgefahren des kantonalen Amtes für Wasser und Energie.
Wir bereicherten die Weiterbildungsanlässe mit Vorträgen und Anwendungsbeispielen zu den Themen Gebäudeversicherung und Objektschutznachweis sowie mit praxisbezogenen Diskussionen. Dank des regen Erfahrungsaustauschs und der guten Zusammenarbeit waren die Anlässe ein voller Erfolg. (Bildquelle: Gion Meier)