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"Sowohl im Brandschutz als auch beim Schutz vor Naturgefahren legten wir 2023 einen Schwerpunkt auf Schulungen und Beratungen verschiedener Stakeholder."

Dieter Ebneter, Leiter Bereich Prävention

Schutz vor Naturgefahren

Fachliche Unterstützung und finanzielle Beiträge
Risiken durch Naturgefahren existieren bei bestehenden Gebäuden sowie bei Neubauten. Auch im Jahr 2023 unterstützten unsere Fachexperten Gebäudeeigentümerinnen, Bauherren, Planungsfirmen, Baubehörden sowie weitere Interessierte bei der Schadenverhütung. Unsere Beratungen nahmen gegenüber dem Vorjahr zu.

628

Beratungen zum Schutz vor Naturgefahren
nahmen wir vor.

Während wir im Jahr 2022 insgesamt 554 Beratungen vornahmen, waren es im Berichtsjahr 628. Dazu kamen ergänzende Beratungen zu laufenden Fällen aus Vorjahren.

Baubehörden, Planende und Bauherrschaften engagieren sich vermehrt für naturgefahrensicheres Planen und Bauen. Deshalb wurden unsere Beratungsdienstleistungen insbesondere in Zusammenhang mit Neu- und Umbauten wiederum rege genutzt.

Entwicklung Beratungsleistungen und Beitragsgesuche Naturgefahren

Finanzielle Beiträge an Schutzmassnahmen
Für einen wirkungsvollen Gebäudeschutz richteten wir auch im Berichtsjahr wieder finanzielle Beiträge aus. Insgesamt leisteten wir zur Unterstützung von Gebäudeschutzmassnahmen Beiträge in der Höhe von CHF 264'000. Die finanziellen Beiträge betrafen hauptsächlich Schutzmassnahmen gegen Hochwasser und Überschwemmungen.

Zudem konnten wir im Berichtsjahr weitere Beiträge in der Höhe von CHF 134'000 bereits zusichern.

Ausweitung Risikokarte "Hochwasser und Überschwemmungen"
Grosse Schadenrisiken in unserem Gebäudeportfolio zu reduzieren, ist eines unserer strategischen Ziele. Zur Lokalisierung der Risiko-Hotspots der Gefährdungen durch Hochwasser und Überschwemmung setzten wir im Jahr 2021 in einem 30 km2 grossen Testgebiet ein Pilotprojekt um.

Nachdem das Pilotprojekt erfolgreich war, starteten wir 2022 ein weiterführendes Projekt, um die gewünschte Risikokarte auf den ganzen Kanton auszuweiten. 2023 konnten wir dieses erfolgreich abschliessen. Nun steht uns eine kantonsweite Risikokarte zur Verfügung. Mit diesem Instrument wollen wir unsere Präventionsarbeit zielgerichtet und risikobasiert weiterentwickeln.

Auszug aus Risikokarte GVSG: berücksichtigt sind Hochwasser HQ30/100/300 (ohne EHQ) und Oberflächenabfluss aus Starkregen sowie Schadenfälle daraus

Verstärkte Beratung beim Hagelschutz
In den Jahren 2023 und 2021 verzeichneten wir überdurchschnittlich grosse Hagelereignisse. Zudem sind moderne Gebäude teilweise verletzlicher geworden. Dies hat uns dazu bewogen, bei Bauvorhaben mit erheblichem Schadenpotenzial die Planenden und Bauherrschaften verstärkt zum Thema Hagelschutz zu beraten. Damit sollen Risiken reduziert und künftige Hagelschäden insbesondere bei grösseren Gebäuden vermieden werden.

Zusätzlich dazu unterstützten wir Gebäudeeigentümerschaften bei der Hagelprävention mit dem System "Hagelschutz – einfach automatisch". Weiter ermutigten wir sie beispielsweise, nur hagelsichere Fotovoltaik-Anlagen zu verbauen oder Kunststofflichtbahnen mit Hagelschutzgittern zu schützen.

Weiterbildung "Bauen in Gebieten mit Naturgefahren"
Von Februar bis Mai 2023 fanden an acht Standorten im Kanton St.Gallen Schulungen für Bauverwalterinnen und -verwalter zum Thema Naturgefahren statt. Nahezu 100 interessierte Mitarbeitende fast aller Bauverwaltungen brachten sich zum Thema Naturgefahren im Baubewilligungsverfahren auf den aktuellsten Stand. Dabei setzten sie sich intensiv mit rechtlichen Aspekten, dem Verfahrensablauf, der Vollzugspraxis, Naturgefahrenprozessen und den damit verbundenen Risiken sowie mit dem Objektschutz auseinander. Organisiert wurden die Schulungen von der Abteilung Naturgefahren des kantonalen Amtes für Wasser und Energie.

Wir bereicherten die Weiterbildungsanlässe mit Vorträgen und Anwendungsbeispielen zu den Themen Gebäudeversicherung und Objektschutznachweis sowie mit praxisbezogenen Diskussionen. Dank des regen Erfahrungsaustauschs und der guten Zusammenarbeit waren die Anlässe ein voller Erfolg. (Bildquelle: Gion Meier)